Rituale entspannen!

Sabine Willmann – Inhaberin des Santosa Yoga Studios in München-Giesing

Rituale sind wiederkehrende Abläufe, die einerseits den Geist entspannen, weil Du nicht mehr in Frage stellst, was Du tust. Dich nicht ständig darauf konzentrieren musst, was als nächstes kommt. Es ist ein bisschen wie Fahrradfahren. Hast Du es einmal verinnerlicht, fügen sich auch die ungewohnte Abläufe harmonisch ineinander. Dadurch können wir entspannen, fühlen uns sicher und finden Halt.

Rituale und Zeremonien schenken Dir Energie

Rituale und Zeremonien schenken Dir Energie. Wie alles, das wir nicht gleich sehen und anfassen können, wirkt es im ersten Moment vielleicht eher nebensächlich. Nicht ganz so wichtig, weil wir den Erfolg, das Resultat daraus nicht messen können. Meiner Ansicht nach, ist die Energie, die wir mit Ritualien und Zeremonien bewegen sogar das wichtigste und wirkungsvollste daran – weil es über den Moment hinaus geht und wir noch länger etwas davon haben. Erinnerst Du Dich daran, wie bei Dir Familienfeste, wie Weihnachten, Geburtstag oder Hochzeiten gefeiert werden? Jedes Fest hat einen ganz eigenen Ablauf, es folgt einer Struktur, die irgendwann mal fest gelegt wurde. Sogar jede Familie, jede Kultur auf diesem Planeten hat dafür noch eigene Varianten. Bevor dieses Fest zum allerersten Mal gefeiert wurde, hat sich jemand überlegt, was ist die Intention dahinter? Was möchte ich damit bewirken? Wie sollen sich die Menschen dabei fühlen? Welche Energie möchte ich diesem besonderen Momente geben? Danach werden die einzelnen Elemente zusammengefügt, wie Blumenschmuck, Gebete, Musik, Kleidung, Worte …

Jedes Ritual bekommt über die Zeit ein ganz eigenes Energiefeld. Wird das Ritual ausgeführt, nährt sich dieses Energiefeld und gleichzeitig kannst Du in diese Energie eintauchen und Dich damit aufladen. Energie ist etwas feinstoffliches, nicht sichtbar, aber spürbar.

Unser Leben ist gefüllt mit Aufgaben, es umgeben uns sehr viele Menschen, die Zeit scheint immer schneller zu gehen… all das kann uns Energie rauben. Daher ist es so wichtig, uns immer wieder zurück zu ziehen, Rituale und Zeremonien, die uns gut tun, umzusetzen oder daran teilzunehmen und das eigenen Energiereservoir immer wieder aufzuladen. Warum das wichtig ist? Das Leben hält viele wundervolle Augenblicke bereit, schöne Orte, liebgewonnen Menschen. Bist Du ausgebrannt, innerlich leer, oder hast den Sinn für Dich aus den Augen verloren, fällt es schwer das Schöne und Gute überhaupt zu sehen, geschweige denn die Energie darin wahrzunehmen. Im Anusara Yoga heißt es oft „see the good“. Sieh das Gute zuerst, denn es ist überall da. Es wird Dich an die Fülle des Lebens, die Harmonie und Freude erinnern und Dir darin bestärken. Also sorge gut für Dich, in dem Du Rituale und Zeremonien in Deinen Tag einbaust.

Inhaltsverzeichnis

So erstellst Du Dein Ritual

Wähle einen Ort, an dem Du Dich wohl fühlst.

Das kann z.B. ein bestimmtes Zimmer oder ein bestimmter Bereich in Deiner Wohnung oder in Deinem Garten sein. Geh einfach mal durch Dein Zuhause und entscheide ganz aus dem Bauch heraus, wo Du Dich wohl fühlst. Mein Kraftort ist z.B. im Wohnzimmer mit Blick auf einen alten Apfelbaum.

Wähle möglichst täglich die gleiche Zeit.

Nimm Dir Deinen Kalender oder ein Blatt Papier zur Hand. Schreibe die wiederkehrenden „Termine“ wie Familienfrühstück, Arbeit, Yogakurs etc. auf. Füge die Zeiten hinzu, die ziemlich wahrscheinlich noch gefüllt werden mit täglich oder wöchentlichen Ereignissen.

Wann stehst Du auf?
Wann gehst Du schlafen?

Markiere Dir nun die freien Zeiten. Hier kannst Du Dein tägliches Ritual einbauen.

Gibt es keine freien Zeiten?

Umso wichtiger, dass Du nun Zeit für Dich findest, um Dein Energiereservoir aufzuladen.

Was ist unnötig in Deinen Tagesabläufen und kann warten?
Was kann jemand anderes für Dich ganz einfach übernehmen, wenn Du ihn darum bittest?
Für welche Aufgabe hast Du sehr viel Zeit eingeplant und 5 min weniger würden auch reichen?
Wäre es möglich 5 min früher aufzustehen?

Tipps für einfache Rituale im Alltag

Widme Dir selbst zuerst Deine Aufmerksamkeit und dann erst Deinem Handy oder allen anderen, die etwas von Dir brauchen.

Starte den Tag mit 5 min Stille für Dich. Wähle eine Zeit, an der Du ungestört bist und lass Dein Handy noch im Flugmodus oder ausgeschaltet. Such Dir einen festen Platz, an dem Du Dich wohl fühlst und an den Du jeden Morgen zurück kehrst. Gestalte ihn als besonderen Kraftort. Du kannst die Zeit für Dich z.B. mit einer Atemübung für mehr Balance für den Tag oder einer Meditation nutzen. Vielleicht bewegst Du Dich lieber und machst ein paar Sonnengrüße.

Sommersonnwende im Juni für Fülle, Selbst- und Nächstenliebe

Erntedank im Herbst, um Rückschau zu halten, Dankbarkeit zu pflegen

Totengedenkfest im November für die Verbindung mit den Ahnen, das bewusste Loslassen

Wintersonnwende im Dezember für Hingabe, Stille und Vorbereitung für den Übergang zu etwas Neuem

Rauhnächte im Jahresübergang für Rückschau, Reinigung, Klarheit und Neubeginn
Neujahr für den Neubeginn

Essen ist sich selbst nähren. Ganz oft nehmen wir uns dafür zu wenig Zeit oder wählen Speisen, deren Nährstoffgehalt und Energie genauer betrachtet gar nicht mal so wertvoll sind. LEBENS-mittel nähren unseren Körper bestenfalls mit allem, was er für ein gesundes und langes Leben braucht. Mindestens eine Mahlzeit am Tag darf hierfür Deine volle Aufmerksamkeit bekommen.

Koche Dir etwas aus frischen Lebensmitteln, wie Gemüse oder Obst. Koche mit Liebe und ohne Ablenkung. Deck Dir Deinen Essplatz mit schönem Geschirr, vielleicht einer Serviette und Blumen oder einer Kerze. Bevor Du isst, schau Dir Dein Essen an. Sieh die Farben, nimm den Duft wahr und mach Dir in Deinen Worten Deine Dankbarkeit dafür bewusst, dass Du diese LEBENS-mittel vor Dir hast, dass sie mit Liebe und Aufmerksamkeit zubereitet sind, Dich nähren und Dir Energie geben.

Beende den Tag in Dankbarkeit. Wofür bist Du heute dankbar? Es ist nicht wichtig, wie groß oder wie klein die Momente dafür sind. Finde mindestens 3 Dinge, für die Du heute dankbar bist und beende so den Tag. Du kannst es aufschreiben oder Dir in Gedanken, die Momente und Gefühle dazu noch einmal in Dein Energiefeld holen.

Workshops & Specials

An den Wochenenden kannst du tiefer mit uns in verschiedene Themen aus dem Bereich Yoga eintauchen. Erfahre mehr über die einzelnen Yogahaltungen (Asanas), Meditation und Atemübungen (Pranayama). Tauche gemeinsam mit uns ein in Yogaphilosophie und lass dich inspirieren.

Unser Angebot ist vielfältig, denn wir möchten dir die damit die Vielfältigkeit des Yoga näher bringen.

So gestaltest Du Dir Deinen eigenen Kraftort

Was Dir Rituale bringen

In erster Linie einen bewussten Umgang mit Dir und Deiner Energie. Wenn Du Dir vorher überlegst, wo Du mehr oder wohltuendere Energie brauchst, gibst Du Deinem Ritual Deine persönliche Intention. Vielleicht fühlst Du Dich sehr erschöpft und brauchst insgesamt mehr Energie.

Was schenkt Dir Energie?
Was lässt Dein Herz höher schlagen?
Was bringt Dich zum Lächeln?

All das darf Teil Deines Rituals sein.

Wünscht Du Dir mehr Ruhe & Entspannung?
Wo und wann fühlst Du Dich entspannt?
Was machst Du dort oder in diesen Momenten?
Was umgibt Dich?
Was brauchst Du nicht oder stört Dich?

Du merkst schon… sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, dauert ein bisschen. Du musst Dir vorher Zeit für Dich nehmen und bewusst machen, worum es geht. Sich mit uns selbst beschäftigen, fragen was wir brauchen, was uns gut tut und was nicht, haben wir manchen verlernt oder nie daran gedacht, wie wichtig es ist. Die Rituale, die dadurch entstehen können, sind unbeschreiblich wertvoll.

Denn Du bist wertvoll und hast es verdient glücklich und zufrieden zu sein.

Brauchst Du Hilfe dabei, Dein Ritual zu entwickeln?

Schreib mir gerne an sabine@santosayoga.de und wir finden einen gemeinsamen Weg.

Alternativ kannst Du auch einfach an gemeinschaftlichen Ritualen und Zeremonien teilnehmen, wie z.B. einer gemeinsamen Meditation, einem Mantra Circle, eine Kakaozeremonie, ein Mama Blessing, ein Sonnwendfeuer…

Über die Autorin:

Sabine Willmann ist die Leiterin des Santosayoga-Studios in München-Giesing. Sie ist fest davon überzeugt, dass Yoga glücklich und zufrieden macht! Ihr Yogaweg begann 2008. Bereits seit 2016 leitet sie das Yogastudio in München.

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